Ehemalige FF Niederpoyritz

Brandschutz in der Gemeinde Niederpoyritz bis 1907

1878 zur Gründung des Feuerlöschverbandes Pillnitz steht bereits eine Handdruckspritze in Niederpoyritz zu Verfügung. Die Gemeinde Niederpoyritz tritt jedoch nicht dem Verband bei und organisiert einen eigenen Brandschutz. Im Jahr 1888 wurde aufgrund der Verlegung der Loschwitz-Pillnitzer-Straße (heute Pillnitzer Landstraße) ein neues Spritzenhaus errichtet, welches das Vorgängergebäude ersetzte.
Im Jahr 1900 gekaufte die Gemeinde von der Firma Hänsel, Dresden eine pferdegezogene Handdruckspritze mit 180 Meter Schläuchen und mehreren Utensilien. Die Spritze konnte bei kurzen Entfernungen auch durch das Wechseln der Deichsel von der Mannschaft gezogen werden.
Im Jahr 1903 wurde die Gemeinde Niederpoyritz durch den Bau der elektrischen Straßenbahn bis Pillnitz an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen.
Übung der FF Niederpoyritz um 1925
Übung der FF Niederpoyritz um 1925

Pflichtfeuerwehr Niederpoyritz

Am 01. Februar 1907 wurde die Pflichtfeuerwehr Niederpoyritz gegründet und Arno Lucas als Führer der Löschmannschaft gewählt. Die Wehr bestand aus einem Hauptmann, einem Zugführer, zwei Hornisten, zwei Steigern, zwei Sanitätern und den Wachmännern.

Freiwillige Feuerwehr Niederpoyritz

In der Feuerwehrversammlung Niederpoyritz wird mit 17 Für- und einer Gegenstimme die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen, die die bisherige Pflichtfeuerwehr ersetzt. Die Gemeindevorordneten stimmen dem ebenfalls geschlossen zu.
Zwei Jahre darauf wird ein Steigerturm errichtet, der bis 1990 als Schlauchtrockenturm genutzt wurde.
Mannschaftstransportfahrzeug mit angehangener Motorspritze um 1930
Mannschaftstransportfahrzeug mit angehangener Motorspritze um 1930
1930 wird Hans Hennig als Wehrleiter gewählt. Im selben Jahr kauft die Gemeinde eine Motorspritze "Nixe". Diese kann von vier Mann zur Einsatzstelle getragen werden. Diese zählt somit zu den Tragkraftspritzen.
Ein Jahr später kaufte die Gemeinde das erste motorgetriebene Fahrzeug der Marke Mercedes für den Preis von 400 Mark. Dieses diente als Zugfahrzeug für die angeschaffte Motorspritze, für die für 60 Mark ein einachsiger Anhänger erworben wird. Am Fahrzeug wurden von den Feuerwehrleuten ebenso Verbesserungen vorgenommen, um den Anforderungen als Feuerwehrfahrzeug gerecht zu werden.
Im Jahr 1936 wird ein neues Gerätehaus von der Gemeinde errichtet. Dieses Gebäude wird bis zur Zusammenlegung der Wehr 2006 genutzt und in dieser Zeit mehrmals um- und ausgebaut.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 erleidet auch die Gemeinde Niederpoyritz mehrere Bombentreffer und Gebäudezerstörungen und -brände. Nach der Besetzung durch die Rote Armee Anfang Mai 1945 wird der Anhänger mit der Motorspritze konfisiziert.

FF Niederpoyritz zwischen 1945 und 1990

Winter 1978: ein neues Löschfahrzeug 8
Winter 1978: ein neues Löschfahrzeug 8
1950 wurde der Mannschaftstransportwagen von der Stadt Dresden nach der Eingemeindung eingezogen. Ein Karren musste als Materialtransporter umgebaut werden und wurde von der Mannschaft gezogen. Der Brandschutz innerhalb des neuen Stadtteils war zumindest für die Freiwillige Feuerwehr immer schwieriger aufrecht zu erhalten.
Erst ein Jahrzehnt später konnte ein gebrauchter LKW der Marke Chevrolet als Löschfahrzeug übernommen und umgebaut werden.
Übung an der Niederpoyritzer Schule mit der Berufsfeuerwehr Dresden, um 1980
Übung an der Niederpoyritzer Schule mit der Berufsfeuerwehr Dresden, um 1980
1971 konnte ein fabrikneues Kleinlöschfahrzeug mit Tragkraftspritze auf einem B1000 in Dienst gestellt werden, welches schon 1978 durch ein neues LF 8 der Marke LO übernommen werden. Das KLF wird der Freiwilligen Feuerwehr Pillnitz als Zweitfahrzeug übergeben.
Im Jahr 1980 war das erste mal die Berufsfeuerwehr Striesen mit zwei Fahrzeugen über einen Zeitraum von mehreren Tagen zu Gast, um durch die Sperrung des Blauen Wunders den Branschutz sicherzustellen. Diese "Besuche" wiederholten sich mehrere Male (1986 und 2003/2004).

Freiwillige Feuerwehr nach der Wende 1989/90

Ein neues
Ein neues "gebrauchtes" Fahrzeug: das TLF 16 auf W50-Fahrgestell
Am 31. August 1990 wurde nach langer Zeit ein freien und geheimen Wahlen die Wehrleitung gewählt. Kamerad Claus Barthel wurde im Amt als Wehrleiter bestätigt.
Im Jahr 1996 konnte ein vorher von der Berufsfeuerwehr Dresden genutztes TLF 16 GMK übernommen werden.
Ab 1995 beginnen die Planungen zur Zusammenführung der Wehren Nieder- und Oberpoyritz, Pillnitz und Söbrigen in eine Stützpunktwehr. Dieser Zusammenschluss wird 2006 vollzogen.
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